Arbeitgeberattraktivität: Von innen heraus überzeugen

17.07.2023 Sarah Eggo, Cornelia Rumo

Personal finden und halten ist eine grosse Herausforderung in unserer Branche. Wie Organisationen das nachhaltig gelingen kann, war Thema der Tagung von ARTISET Bildung. Die wichtigsten Erkenntnisse der Tagung lesen Sie in diesem Blogpost.

Die erste branchenübergreifende Fachtagung von ARTISET Bildung fand unter dem Titel «Hier arbeite ich gerne - Wie Arbeitgebende ihre Attraktivität weiterentwickeln können» statt. 350 Führungspersonen trafen sich am 23. Juni 2023, um das Thema «Arbeitgeberattraktivität» zu diskutieren. Am Vormittag hörten die Teilnehmenden Erkenntnisse aus Wissenschaft und Führungserfahrung. Best Practice Beispiele lieferten am Nachmittag konkrete Einblicke in die praktischen Umsetzungen einzelner Organisationen.

Mitarbeitenden wollen wertgeschätzt werden

Die Redner:innen am Vormittag waren sich einig: Das Kennen der eigenen Mitarbeitenden, das Entgegenbringen von Vertrauen und eine wertschätzende Firmenkultur tragen wesentlich dazu bei, dass die Mitarbeitenden länger in einem Unternehmen bleiben. Auch die Forschung zeigt, dass Wertschätzung – noch vor dem Faktor Lohn – einer der wichtigsten Faktoren ist, wieso Mitarbeitende in einem Unternehmen bleiben. Zu beachten ist dabei die hohe Subjektivität von Wertschätzung: Mitarbeitende empfinden unterschiedliche Dinge als wertschätzend. Es gilt also zuerst gemeinsam herauszufinden, was jemand als Wertschätzung ansieht.

Employer Branding: Was steckt dahinter?

Ein weiteres Thema am Vormittag war das sogenannte Employer Branding. Unter diesem englischen Ausdruck versteht man die Massnahmen eines Unternehmens, mit denen es sich Bewerber:innen gegenüber als attraktiver Arbeitgeber präsentiert. Doch der Begriff umfasst mehr als das blosse Kreieren einer Marke. In Organisationen kann nicht beworben werden, was nicht gelebt wird. Werte und Vorteile, die der Organisation zugeschrieben werden, müssen von den eigenen Mitarbeitenden auch so wahrgenommen werden. Damit Employer Branding wirklich funktioniert, wird mit den Mitarbeitenden gemeinsam erarbeitet, wofür das eigene Unternehmen steht. Dieses Leitbild wird konsequent von allen nach aussen vertreten.

Mit Wertschätzung die schwer änderbaren Anforderungen abfedern

Diese Erkenntnisse sind für die Branche der Dienstleister für Kinder und Jugendliche wichtig. Auch wenn die Branche keine Schwierigkeiten hat, die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit – auch das ist ein wichtiger Faktor für die Mitarbeitenden – zu belegen, so sind die Mitarbeitenden sehr fordernden Arbeitsbedingungen unterworfen, welche nicht so leicht zu ändern sind. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Vorgesetzte den Mitarbeitenden Wertschätzung für die geleistete Arbeit entgegenbringen und – im Rahmen des Möglichen – auf ihre wichtigen individuellen Bedürfnisse eingehen.

Die Notwendigkeit von Employer Branding haben die meisten Dienstleister im Sozialbereich bisher nicht gespürt. Nun befinden sich die Organisationen allerdings in einer echten Konkurrenzsituation mit anderen Branchen wie zum Beispiel der Branche der Bildungsinstitutionen. Das führt dazu, dass die Werte und Vorteile einer Organisation zentral werden. Damit diese bei potentiellen Bewerber:innen ankommen, müssen Organisationen in ihre externe Kommunikation investieren.

Beachten Organisationen diese wertvollen Tipps aus der Tagung, dann können sie nicht nur ihre eigene Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt verbessern, sondern auch die langfristige Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden.

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