Never walk alone

24.02.2021 Barbara Käppeli und Monika Jenni, Fachmitarbeiterinnen Familienarbeit Leaving Care 3+,
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Die adoleszente Phase im Leben eines jeden Menschen bringt die Aufgaben der Autonomieentwicklung, der Loslösung und die Entwicklung des Gefühls und des Wissens «ich kann es alleine» mit sich. neverwalk-alone.ch begegnet jungen Care Leaverinnen und Care Leaver im Kanton Aargau authentisch mit niederschwelligen und kostenlosen Angeboten zum Zeitpunkt, in dem die jungen Menschen diese selbst nutzen wollen. Und «never walk alone» bietet Menschen im Kontext Leaving Care eine Plattform ihre Geschichte zu erzählen, anderen Mut zu machen und für die Thematik zu sensibilisieren. Miriam und Ramon haben sich mit ihrer Situation auseinander gesetzt und stehen für unser Projekt ein.

 

Junge Menschen im Übergang in die Selbständigkeit stärken

Care Leaverinnen und Care Leaver sind gegenüber ihren Peers benachteiligt. Sie sind konfrontiert mit einem altersmässig frühen Übergang in die Selbständigkeit mit wenig bis keiner Unterstützung, häufig mit parallelen Übergängen gleichzeitig und insbesondere mit irreversiblen Übergängen aus Institutionen und Pflegefamilien. Mit der ausserfamiliären Platzierung kommt es zu einem einschneidenden Eingriff in die individuellen und familiären Biographien durch die Kinder- und Jugendhilfe. Mit der Volljährigkeit der Jugendlichen zieht sich die zivilrechtliche Kinder- und Jugendhilfe automatisch und fast von heute auf morgen zurück, üblicherweise aufgrund fehlender weiterer finanzieller Ressourcen und ohne Rücksicht darauf, dass die Volljährigkeit eine gesetzlich festgelegte Altersgrenze ist und in Tat und Wahrheit nichts mit der Autonomie- und Selbständigkeitsentwicklung junger Menschen zu tun hat. Leaving Care 3+ übernimmt an diesem Punkt Verantwortung und bietet jungen Menschen im Übergang in die Selbständigkeit bedürfnisorientiert und individuell Unterstützung.

Das Projekt

Die Vision von Familienarbeit Leaving Care 3+ entstand als Antwort auf die täglichen An- und Herausforderungen von hochkomplexen Familiensystemen im Rahmen stationärer Jugendhilfe. Initiatorin war Pia Iff, welche als Gesamtleiterin von «St. Benedikt lernen und leben in Hermetschwil AG» im Sommer 2020 in Pension ging, Der Projektentwurf überzeugte, sodass der Verein Kinderheim St. Benedikt, die Finanzen für drei Jahre Projektlaufzeit bis Ende 2022 sprach. Zudem wird das Projekt durch den Fonds für anspruchsvolle Begleitsituationen von AVUSA unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Leaving Care in Bern evaluiert.

 

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