Frühe Kindheit – Wie wir kleine Kinder bei ihren Entwicklungsaufgaben unterstützen können
Die ersten Lebensjahre sind für Kinder besonders wichtig. In dieser Phase formen sich nicht nur ihre Persönlichkeiten und ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Beziehungen zu ihrer Umgebung. Für die gesunde Entwicklung spielen die Qualität der Betreuung und die Art der Interaktionen eine entscheidende Rolle. Zwei wichtige Elemente davon betrachten wir in diesem Blogartikel genauer.
Die frühen Kindheitsjahre prägen uns Menschen stark. Wenn wir Kinder in dieser Zeit qualitativ gut betreuen, legen wir die Basis für ihre positive kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Ihr Selbstbewusstsein, ihre Selbstwirksamkeit, Resilienz und Beziehungsfähigkeit werden dadurch ebenso gefördert wie ihre Fähigkeit und ihr Wunsch, Teil einer Gesellschaft zu sein.
Es gibt viele Faktoren, die eine gute Betreuungsqualität ausmachen. Zwei der wichtigsten sind Bindung und Wertevermittlung.
Bindung ist die wichtigste Grundlage
Es ist sinnvoll, dass wir zuerst in den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung investieren und den Fokus nicht auf die Bekämpfung von unerwünschtem Verhalten legen. Denn Kinder lernen, sich an Regeln zu halten, weil ihnen Beziehungen zu bestimmten Menschen wichtig sind. Sie möchte die Anerkennung und die Wertschätzung dieser Menschen nicht verlieren. Entsprechend ist eine gute Bindung zu ihren Bezugspersonen die Grundlage der Erziehung.
Für Kinder, die in einer Institution aufwachsen, sind Bindungen zu uns Betreuungspersonen oft der primäre Ankerpunkt in ihrem Leben. Bindung entsteht am intensivsten über das gemeinsame Spiel. Wenn wir uns im Arbeitsalltag Zeit dafür nehmen, erbringen wir eine zentrale pädagogische Leistung. Es lohnt sich zudem, wenn wir dabei im Kopf behalten, dass es fünf bestärkenden oder positive Interaktionen braucht, um eine negative oder korrigierende auszugleichen.
Mit unserem Handeln vermitteln wir Werte
Betreuungspersonen können kleinen Kindern Werte vermitteln, in dem sie authentische Vorbilder sind. Kleine Kinder lernen nämlich vor allem durch das Verhalten ihrer Betreuungspersonen. Das, was wir ihnen vorleben, hat viel mehr Einfluss als alles, was wir ihnen mit Worten beibringen wollen.
Damit wir Werte vorleben können, braucht es zwei Dinge: Erstens müssen wir Betreuungspersonen darüber nachdenken, welche Werte uns wichtig sind und welche wir kleinen Kindern mitgeben möchten. Und zweitens müssen wir uns überlegen, mit welchen eigenen Verhaltensweisen wir diese Werte im Betreuungsalltag vorleben. Eine regelmäßige Selbstreflexion darüber, ob unsere Handlungen den gewünschten Werten entsprechen, ist von entscheidender Bedeutung für eine positive Wertevermittlung.
Wir leisten einen wichtigen Beitrag
Die frühe Kindheit in der Fremdbetreuung ist eine Phase, die besondere Aufmerksamkeit erfordert. Durch eine gezielte Förderung von Bindungen und die authentische Vermittlung von Werten können Betreuungspersonen dazu beitragen, dass Kinder in diesen Umgebungen gesund aufwachsen und sich zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Individuen entwickeln.
Martina Bührer ist Erwachsenenbildnerin mit Fachausweis und verschiedenen Mandaten im Sozialbereich
Zurück